Absolute vs. Relative URLs: Wann welche für SEO verwenden?

20. November 2023

Veröffentlicht in:

Webentwicklung

In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielen die Struktur und der Typ der URLs auf einer Webseite eine entscheidende Rolle. Dabei stehen grundsätzlich zwei Haupttypen von URLs zur Verfügung: Absolute URLs und Relative URLs. Beide Arten haben spezifische Anwendungsfälle und Auswirkungen auf die SEO, daher ist es wichtig, die richtige Wahl für die eigene Webseite zu treffen.

Absolute vs. Relative URLs: Definitionen und Unterschiede

Bevor wir die Empfehlungen zur Verwendung von absoluten und relativen URLs vertiefen, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis dieser beiden URL-Typen zu haben.

Absolute URLs

  • Vollständige Adresse: Eine absolute URL ist die vollständige Webadresse einer Seite, einschließlich aller ihrer Bestandteile. Sie besteht aus dem Protokoll (z.B. http oder https), dem optionalen Subdomain (z.B. www), der Domain (z.B. example.com) und dem spezifischen Pfad zur Seite oder Ressource (z.B. /about/team/).
  • Unabhängigkeit: Absolute URLs sind unabhängig vom Kontext der Seite, auf der sie verwendet werden. Sie können von jeder anderen Seite im Internet aus aufgerufen werden und führen immer zur gleichen Adresse.
  • Klare Identifikation: Sie ermöglichen eine klare und eindeutige Identifikation der Zielressource, unabhängig vom Ursprungsort des Links.

Beispiel: https://www.example.com/about/team/

Relative URLs

  • Pfadbezogene Adresse: Im Gegensatz dazu besteht eine relative URL nur aus dem Pfad und optional dem Query-String oder Anker, der auf den Domainnamen folgt. Sie enthält weder das Protokoll noch die Domain.
  • Kontextabhängigkeit: Relative URLs sind kontextabhängig. Sie beziehen sich auf die Domain und, falls relevant, das Protokoll und Subdomain der Seite, auf der sie verwendet werden.
  • Vereinfachte Struktur: Sie bieten eine vereinfachte Struktur für Links innerhalb derselben Website und werden oft in der Webentwicklung verwendet, um die Flexibilität beim Wechsel zwischen verschiedenen Umgebungen wie Entwicklung, Staging und Produktion zu erhöhen.

Beispiel: /about/team/

Unterschiede zwischen Absoluten und Relativen URLs

  • Spezifität: Absolute URLs definieren exakt, wo eine Ressource zu finden ist, während relative URLs diese Information aus ihrem Kontext ableiten.
  • Flexibilität vs. Präzision: Relative URLs bieten mehr Flexibilität innerhalb einer Domain, da sie kürzer sind und leichter angepasst werden können. Absolute URLs hingegen bieten mehr Präzision, insbesondere wenn Inhalte außerhalb der eigenen Website referenziert werden.

Mit diesem Verständnis der grundlegenden Unterschiede und Charakteristika von absoluten und relativen URLs können wir nun detaillierter auf die spezifischen Empfehlungen für ihre Verwendung eingehen, um die SEO-Leistung einer Website zu optimieren.

Empfehlungen zur Verwendung von Absoluten vs. Relativen URLs

Die Wahl zwischen absoluten und relativen URLs hängt von verschiedenen Nutzungsszenarien und deren spezifischen Anforderungen an SEO ab.

XML-Sitemaps: Absolute URLs

Für XML-Sitemaps wird immer die Verwendung von absoluten URLs empfohlen. Suchmaschinen wie Google und Bing folgen den Sitemap-Richtlinien, die absolute URLs erfordern, um jegliche Verwirrung darüber, welche Seiten gecrawlt und indexiert werden sollen, zu minimieren.

Canonical URLs: Absolute URLs

Bei der Implementierung von Canonical URLs wird ebenfalls die Verwendung von absoluten URLs empfohlen. Canonical URLs helfen, Probleme mit doppelten Inhalten zu vermeiden, indem sie klar definieren, welche Version einer Seite die bevorzugte ist und wo sie gefunden werden kann.

Hreflang-Attribut: Absolute URLs

Auch für das Hreflang-Attribut, das für mehrsprachige Websites verwendet wird, empfiehlt sich die Verwendung von absoluten URLs. Dadurch wird sichergestellt, dass Suchmaschinen die URLs korrekt interpretieren, ohne Raum für Missverständnisse zu lassen.

Absolute oder Relative URLs in Entwicklungsumgebungen

Ob absolute oder relative URLs für Links verwendet werden, hängt von der individuellen Konfiguration der Website ab. Bei der Arbeit mit mehreren Umgebungen, wie Lokal, Staging und Produktion, können relative URLs Vorteile bieten, da sie eine einfachere Handhabung ermöglichen und das Aktualisieren von Links beim Wechsel zwischen den Umgebungen unnötig machen.

Minimierung von Duplicate Content: Es kommt darauf an

Um Probleme mit doppelten Inhalten zu minimieren, können absolute URLs vorteilhaft sein, da sie klar definieren, welche Seite aufgerufen werden soll. Dies ist besonders wichtig, wenn die Website anfällig für Duplicate Content ist, beispielsweise wenn Domain-Weiterleitungen oder Canonical URLs nicht korrekt eingerichtet sind.

Crawl-Budget Verschwendung durch unterschiedliche URL-Formate

Ein wesentliches Thema, das in der Diskussion um absolute und relative URLs oft übersehen wird, ist die Verschwendung von wertvollem Crawl-Budget. Diese Verschwendung tritt auf, wenn Suchmaschinen, wie Google, durch das Vorhandensein mehrerer URL-Varianten für denselben Inhalt gezwungen sind, unnötig Ressourcen zu verwenden.

Was ist das Crawl-Budget?

Das Crawl-Budget bezieht sich auf die Anzahl der Seiten, die eine Suchmaschine auf einer bestimmten Domain innerhalb eines bestimmten Zeitraums crawlt. Dieses Budget wird durch Faktoren wie die Autorität der Seite, die Komplexität der Website-Struktur und die Häufigkeit neuer Inhalte bestimmt.

Verschwendung des Crawl-Budgets

  • Mehrfaches Crawlen derselben Inhalte: Wenn derselbe Inhalt unter verschiedenen URLs erreichbar ist, müssen Suchmaschinen mehr Ressourcen aufwenden, um all diese Varianten zu crawlen. Dies führt dazu, dass das begrenzte Crawl-Budget ineffizient genutzt wird.
  • Risiko der Nicht-Indexierung wichtiger Seiten: Durch die mehrfache Indexierung identischer Inhalte besteht das Risiko, dass andere, wichtige Seiten nicht gecrawlt und somit nicht im Suchmaschinenindex erfasst werden. Dies kann die Sichtbarkeit und das Ranking der Website negativ beeinflussen.

Lösungsansätze

  • Automatische Weiterleitung: Die Implementierung von automatischen Weiterleitungen kann dazu beitragen, die Verschwendung des Crawl-Budgets zu minimieren. Dadurch wird sichergestellt, dass Suchmaschinen nur die bevorzugte URL-Version crawlen.
  • Analyse von Logfiles für große Seiten: Für umfangreiche Websites empfiehlt es sich, die Server-Logfiles zu überwachen. So lässt sich feststellen, ob Suchmaschinen-Crawler trotz vorhandener Weiterleitungen immer noch alte URL-Varianten besuchen. Diese Analyse kann entscheidend sein, um sicherzustellen, dass das Crawl-Budget optimal genutzt wird.

Zusammenfassend ist die effiziente Nutzung des Crawl-Budgets ein wichtiger Aspekt im SEO. Die richtige Handhabung von absoluten und relativen URLs kann hierbei entscheidend sein. Es ist daher unerlässlich, die Struktur und Verwaltung der URLs auf Ihrer Website sorgfältig zu planen und zu überwachen.

Fazit

Die Entscheidung zwischen absoluten und relativen URLs sollte nicht nur unter dem Aspekt der SEO-Freundlichkeit, sondern auch im Hinblick auf die effiziente Nutzung des Crawl-Budgets getroffen werden. Eine durchdachte URL-Strategie kann dazu beitragen, die Sichtbarkeit und Leistung Ihrer Website in Suchmaschinen zu verbessern. Weitere Informationen zu effizienten SEO-Strategien finden Sie auf unserer Web-Entwicklung Seite.

Fazit

Die Entscheidung zwischen absoluten und relativen URLs sollte auf der Grundlage der spezifischen Anforderungen der Website und der jeweiligen SEO-Ziele getroffen werden. Während absolute URLs in bestimmten Bereichen wie XML-Sitemaps, Canonical URLs und Hreflang-Attributen eindeutig bevorzugt werden, können relative URLs in anderen Szenarien, wie der Arbeit mit multiplen Umgebungen, effizienter sein. Letztendlich hängt die Wahl auch von der individuellen Präferenz und der Struktur der Website ab.

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