Werbebanner und Pop-Ups schaden Websites

20. Februar 2018

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Aktuelles

Nutzbarkeit und Qualität im Internet leiden durch Online-Werbung

Das World Wide Web startete im Jahr 1991 und liegt damit bereits über 25 Jahre hinter uns. Von den Anfängen bis zum heutigen Tag ist das Internet zu einer weltweit unverzichtbaren Institution geworden. In dieser Zeit brachte die Online-Welt vielfältige Innovationen, Neuerungen und Entwicklungen hervor.

Deshalb bleibt es verwunderlich, dass auch heute noch Websites betrieben werden, die sich in Funktion und Optik scheinbar seit über 25 Jahren nicht verändert haben. Hier gibt es zahlreiche Blogs, die diese Web-Fundstücke sowohl mit Erstaunen als auch großem Amüsement darstellen.

Eine weitere Entwicklung, die der Ästhetik und der Usability des Internets nicht zum Vorteil reicht, ist die Flut an Pop-Ups und Werbeanzeigen, die Besucher auf zahlreichen Online-Portalen begegnen und stellenweise eine Nutzung der Website fast unmöglich machen.

Werbeanzeigen und Pop-Ups schränken Nutzung stark ein

Jeder Internet-Nutzer kennt die Art von Websites, auf denen die Seiten mit Werbeanzeigen, selbststartenden Videos und Pop-Ups überladen sind. Aber auch Werbeanzeigen, die sich als Overlay über die ganze Seite legen, der „Schließen“-Button klein und versteckt gestaltet ist oder Seiten, deren gesamte linke und rechte Sidebar oft nicht erkennbar aus einer Werbeanzeige besteht. Besonders abenteuerlich und für den Besucher noch schwieriger nutzbar werden solche Websites auf einem kleinen Screen auf den mobilen Endgeräten.

Alle diese Elemente scheinen auf solchen Internetseiten anstelle des eigentlichen Contents im Vordergrund zu stehen. Werden dann auch noch schlechte Inhalte bereitgestellt, werden Besucher die Seite zukünftig meiden. Diese Praxis findet sich aber nicht nur auf Websites, deren Seriosität fraglich ist, sondern ebenso auf fast jedem renommierten News-Portal und anderen Websites, die vom Web-Traffic und Online-Werbung abhängig sind.

Bemerkenswert aber doch, dass man auf Websites wie Google, Amazon oder Facebook hingegen diese Werbeflut nicht vorfindet. Die großen Player sind stets darauf bedacht, ihre Website so zu gestalten und zu optimieren, dass sie noch einfacher und angenehmer zu nutzen sind.

Werbefinanzierung von Websites vs. Ad-Blocker zur optimierten Nutzbarkeit

Durch die Zunahme an Werbeanzeigen und Pop-Ups ist auch die Zahl der Online-User gestiegen, die auf Ihren Endgeräten nur noch mit einem aktivierten Ad-Blocker online gehen. Der Ad-Blocker eliminiert die störenden Werbe-Elemente dann einfach. Hier entsteht ein Dilemma. Denn natürlich sind viele Online-Portale als Finanzierung auf die Werbung angewiesen. Diese sehen sich jetzt dem schon länger bestehenden Problem gegenüber, dass Werbeanzeigen vom User nicht mehr wahrgenommen, sondern einfach ausgeblendet und übersehen werden, sogenannte „Banner Blindness“.

Schalten Website-Besucher via Ad-Blocker die Werbeanzeigen nun von vornherein noch aus, verschärft sich die Problematik für die Betreiber der Online-Portale. Im Umkehrschluss wird die Werbung nun noch großzügiger auf den Websites eingesetzt und der User noch aggressiver damit konfrontiert. Dieser negative Wirkungskreis scheint kaum auflösbar.

Ineffizienz von Werbung

Da sich die Klickraten auf Online-Anzeigen also drastisch verschlechtert haben und sich so für Portalbetreiber daraus die Notwendigkeit ergibt, mehr und prominentere Werbung zu platzieren. Letztlich wird so die Akzeptanz der Online-Nutzer für die Werbemaßnahmen weiter sinken, die Zahl der Ad-Blocker Installationen wird steigen und die Rentabilität von Werbeanzeigen weiter erodieren. Diese Abwärtsspirale schadet dem Web in vielerlei Hinsicht.

Werbebanner, Video-Anzeigen, Overlays oder Pop-Ups wirken sich auch negativ auf die Ladezeiten aus, sodass neben dem Absprung von Website-Besuchern auch die Suchmaschine die Online-Präsenzen abwerten wird. Nutzer teilen solche von Werbung überladenen Content auch nicht gerne, da sie diese hinderliche Nutzung und die damit verbundenen Ladezeiten, nicht aktiv weiterempfehlen möchten.

Veränderung der Online-Werbewelt schwierig

In den Anfängen des bezahlten Online-Marketings war die Wertschöpfungskette noch weniger komplex, da es als Beteiligte im Prinzip nur den Werbenden (Advertiser), den Anzeigen-Vermittler und den Werbeplatzanbieter (Publisher) gab. Heute befinden sich am Anfang und am Ende des Prozesses nach wie vor Advertiser und Publisher, aber die Mitte ist deutlich umfangreicher, diverser und verflochtener geworden. Veränderungen lassen sich mit der Vielzahl an partizipierenden Elementen in diesem komplexen Wertschöpfungsprozess nur langsam und punktuell anstoßen. So verbleiben die gleichen Werbeanzeigen, Mittler und auch Technologien im Markt und der Publisher steckt zu einem gewissen Grad in einer Sackgasse.

Online-Werbung wird bleiben, ist aber nicht alternativlos

Wir alle sehen mittlerweile als regelmäßige Internet-Nutzer zu einem gewissen Grad diese Problematiken nicht mehr. Mit Ad-Blockern, anderen Workarounds und dem intuitiven Ausblenden bestimmter Bildschirmbereiche suchen Online-User sich Ihren Weg. Nach 25 Jahren des Internets ist dieses verwirrend, zeitraubend und schwerfällig anstatt begeisternd und klar strukturiert. Das Navigieren durch die digitalen Welten des World Wide Webs gestaltet sich mitunter äußerst frustrierend.

Erste einfache, alternative Modelle haben beispielsweise vielfach schon die Online-Ausgaben diverser Zeitungen implementiert. Nur Teile der Online-Zeitung sind für nicht Abonnenten verfügbar. Bestimmte Inhalte sind zahlenden Online-Kunden vorbehalten. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, wird heute nicht nur akzeptiert, sondern auch von Usern in Anspruch genommen. Websites mit qualitativ hochwertigem Inhalt grenzen sich mit diesen Modellen mittlerweile so von Online-Portalen mit schlechtem Content ab und es lässt sich auch eine gestiegene Wertschätzung seitens der Nutzer für online bereitgestellte Inhalte daran festmachen.

Da Online-Werbung Ihre Berechtigung hat und auch für Internet-Nutzer hilfreich und informativ sein können, sollte ein Kompromiss aus angemessenen Werbeformaten, nutzerfreundlichen sowie zeitgemäßen Designs, Mehrwertschaffenden Inhalten und rentablen Geschäftsmodellen sein.

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