Laravel anstatt WordPress einsetzen?

05. Dezember 2016

Veröffentlicht in:

Webentwicklung

Das PHP-Frameworks hat auch Vorteile gegenüber dem CMS

Ohne Übertreibung lässt sich feststellen, dass WordPress heutzutage das bekannteste Content Management System (CMS) darstellt. Es steht unter einer freien Lizenz in seiner Grundversion also kostenlos zur Verfügung, es lässt sich schnell und einfach installieren und bietet auch für technisch weniger versierte Benutzer eine einfach zu bedienende Oberfläche. Hinzu kommt eine Fülle unterschiedlichster Erweiterungen (Plugins), die es ermöglichen, WordPress als kleinen Unternehmensblog aber auch als Shopsystem zu verwenden.

Aus diesem Grunde verwundert es nicht, dass nicht-technikaffine Entscheider oft verunsichert sind, wenn Webentwickler vorschlagen, ein MVC-Framework (model view controller - engl. für Modell-Präsentation-Steuerung) wie Laravel anstelle eines CMS einzusetzen. Auftraggeber erhoffen sich durch WordPress häufig eine scheinbare Geld- und Zeitersparnis durch das fertigte System zu erreichen. Auch eine komfortable Benutzeroberfläche gehört zu den Argumenten, die immer wieder für ein klassisches Content Management System und gegen ein modernes MVC-Framework angeführt werden.

Leider werden die Grenzen eines Content Management Systems, insbesondere die eines WordPress-Systems dabei gern übersehen oder weg argumentiert. Im folgenden wollen wir die Möglichkeiten und Grenzen von WordPress ausloten und Laravel als mögliche Alternative beleuchten.

Wann ist WordPress die richtige Wahl?

WordPress ist zweifellos mittlerweile ein stabiles und sehr vielseitiges Content Management System. Einst als reine Blogging-Platform begonnen, lassen sich mit WordPress heute eine ganze Reihe unterschiedlicher Web-Projekte schnell und einfach zu geringen Kosten realisieren. Doch genau in dieser Vielseitigkeit liegen einige der Probleme und Schwierigkeiten begründet, die eine WordPress-Installation mit sich bringt. Dennoch gilt für WordPress dasselbe wie für jede andere Software auch: Sie ist die richtige, wenn sie das Anforderungsprofil erfüllt.

In folgenden Fällen kann WordPress deshalb das System der Wahl sein:

  • Ihr Projekt ist stark inhaltsbasiert. Für News und Blogs bietet WordPress einige unschlagbare Vorteile und bildet sämtliche Funktionalitäten hervorragend ab.
  • Sie wollen für Ihr Webprojekt einen Prototypen mit eingeschränkter Funktionalität erstellen.
  • Sie benötigen für Ihr Projekt unbedingt ein Plugin oder eine andere Funktionalität, die in dieser Form nur für WordPress verfügbar ist.

Hier kann WordPress behilflich sein, kostengünstig und schnell zu einer Lösung zu gelangen. In nahezu allen anderen Fällen sollten Entwickler eine Projektrealisierung mithilfe eines PHP-Frameworks wie Laravel vorschlagen und nicht-technikaffinen Entscheidern die Vorteile entsprechender Lösungen aufzeigen.

WordPress hat Sicherheitslücken

Eine der größten Stärken von WordPress ist zugleich seine verwundbarste Stelle: WordPress ist weltweit das mit Abstand am weitesten verbreitete Content Management System. Seine einfache Installation, seine leichte Bedienbarkeit und ein riesiges Ökosystem an Plugins und Erweiterungen haben zu geführt, dass derzeit etwa alle 17 Sekunden irgendwo auf der Welt ein WordPress-Artikel veröffentlich wird. Die Zahl der Seitenaufrufe aller WordPress-gestützten Projekte liegt monatlich bei etwa 20 Milliarden, bei denen etwa 55 Millionen Kommentare verfasst werden. Beeindruckende Zahlen, die auch Kriminelle anlocken. Für Entwickler von Malware ist es ganz einfach lohnender, Schadsoftware für eine WordPress-Seite zu entwickeln, da sich angesichts der Nutzungszahlen mit gleichem Einsatz ein ungleich höherer Effekt erzielen lässt, als wenn ein anderes CMS kompromittiert würde.

Für den Nutzer einer WordPress-Installation bedeutet das stetige Wartung sowie Updates und damit laufende Kosten. Denn sowohl der WordPress-Kern als auch die verwendeten Plugins müssen ständig aktuell gehalten werden. Ansonsten droht eine Infiltration der Seite, da Sicherheitslücken alter Versionen gnadenlos ausgenutzt werden. Eine gut entwickelte Laravel-Website hingegen ist sicherer. Laravel verfügt über eingebaute Verschlüsselungsmechanismen, die vor den meisten Angriffen schützen.

Außerdem sind viele WordPress Plugins und Themes noch nicht PHP-7 fähig, was ebenfalls eine mögliche Sicherheitslücke darstellt. Zudem ist PHP 7 deutlich performanter als seine Vorgängerversionen und verursacht durch eine geringere Serverauslastung deutlich verringerte Kosten. Laravel ist ab der Version 5.2 vollständig PHP 7 kompatibel.

Wann stößt WordPress an seine Grenzen?

Mit der zunehmenden Größe und Reichweite eines Web-Projektes wachsen auch die Anforderungen an die zugrunde liegende Infrastruktur. Neu hinzukommende Benutzer und neue Funktionalitäten bremsen ein WordPress-System häufig über kurz oder lang aus. So benötigen Sie für jede zusätzliche Funktion ein eigenes Plugin. Vorgefertigte Plugins bieten entweder nicht genau die gewünschte Funktionalität, sodass Sie Kompromisse in Kauf nehmen müsse, oder sie sind viel zu groß und umfangreich, was unweigerlich einen Geschwindigkeitsverlust zur Folge hat. Natürlich lassen sich in der offenen WordPress-Umgebung jederzeit eigene Plugins entwickeln; dies verursacht aber natürlich erhöhte Kosten.

Ab einem bestimmten Punkt kann es aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll sein, ein bestehendes Projekt nach Laravel zu exportieren. Hier kann dann ein maßgeschneidertes und schlankes System genau die gewünschten Aufgaben übernehmen. Hinzukommt der Leistungsgewinn eines individuell programmierten Systems. So liegen die Zugriffszeiten eines Laravel-Projektes teilweise mehrere Hundert Prozent unter denen einer WordPress-Installation.

WordPress für einfache Projekte – Laravel für technikgetriebene Individualentwicklungen

WordPress ist zweifellos ein großartiges System und zudem ein bewundernswertes Gemeinschaftsprojekt der Open-Source-Gemeinde. Zwar sind die Wurzeln als reine Blogging-Platform immer noch spürbar, jedoch gehen die Anwendungsmöglichkeiten von WordPress mittlerweile weit darüber hinaus. WordPress als CMS im Unternehmenseinsatz hat immer dann seine Berechtigung, wenn etwas schnell und kostengünstig demonstriert werden soll oder der Fokus des Internetprojektes eindeutig auf Texten und Inhalten liegt.

Für alle anderen Projekte, speziell für die Integration technisch komplexerer Funktionalitäten, empfehlen wir eine Realisierung mit Hilfe von Laravel. Zwar mag der konsequente Einsatz eines PHP-Frameworks zu Beginn zu höheren Kosten führen, jedoch überwiegen die Vorteile einer individuell angefertigten Lösung deutlich. So ist ein Laravel-System leichter zu
pflegen und weist eine höhere Sicherheit auf. Zudem ist eine mittels PHP-Framework realisierte Infrastruktur schneller, schlanker, verursacht weniger Serverkosten und ermöglicht eine deutlich bessere User-Experience.

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