Wieso es kein CSS4 geben wird

07. November 2016

Veröffentlicht in:

Webentwicklung

Wieso es kein CSS4 geben wird

CSS Level und CSS Versionen

1996 wurden die Cascade Style Sheets (CSS) Version 1.0 veröffentlicht, 1998 folgte die öffentliche Präsentation des Upgrades 2.0 und 2000 der heute gültige Standard 3.0. Ist seitdem ein Stillstand in der Entwicklung eingetreten? Nein. Wird es dann auch eine aktualisierte Variante 4.0 geben, mit denen die neuen Codes zu einem offiziellen Standard aufgewertet werden? Auch nicht. Der Grund dafür liegt in einer Änderung des gesamten Konzepts und der Struktur von CSS.

Ein zusammenfassender Standard für die ersten CSS Versionen

In den ersten beiden Versionen von CSS wurde ein kompakter Ansatz gewählt. Alle einzelnen Spezifikationen wurden in einem einzigen, großen Standard zusammengefasst und dann erst als vollständiges Dokument veröffentlicht. Der Nachteil dieses Vorgehens liegt auf der Hand: Eine Änderung oder Erweiterung ist erst dann möglich, wenn alle Teile dieses Gesamtpaketes - CSS Selektoren, Positionsangaben oder Farbkonfiguration etwa - vollständig entwickelt und ausgiebig auf fehlerfreie Funktion getestet wurden. Mit der Zeit entwickelte sich CSS von einem anfänglichen überschaubaren zu einem komplexen, vielseitigen Projekt, bei dem ständig neue Features integriert werden mussten. Deshalb wechselten die führenden Entwickler mit der Version 3.0 auf einen modularen Aufbau. Diese Umstellung fand zwischen CSS V2.1 und V3.0 statt, seitdem tragen die einzelnen CSS Module alle eigene Versionsnummern und können so unabhängig voneinander weiterentwickelt werden.

Eine Zusammenfassung von CSS ist kaum noch möglich

Erste Komponenten von CSS wie die Selektoren werden bereits seit Mitte der 90er Jahre integriert und besitzen entsprechend den Level 3 - haben also bereits drei Entwicklungsstufen absolviert. Aktuell wird an CSS Selectors Level 4 gearbeitet, die im Frühjahr 2016 als Entwurf veröffentlicht wurden. Andere Features wie zum Beispiel das Grid Layout oder die Flexbox sind als neue Features hinzugekommen und befinden sich noch in der Entwicklungsstufe 1. Es ist einleuchtend, dass eine Zusammenfassung aller dieser unterschiedlichen Komponenten und Funktionen unter einer einzigen Versionsnummer nicht sinnvoll wäre.

Kompatibilität mit früheren CSS Versionen

CSS wird vom Browser interpretiert und eine Website dann gemäß den darin enthaltenen Anweisungen dargestellt. Neue CSS Spezifikationen können deshalb von älteren Browser-Programmen nicht korrekt verarbeitet werden. Umgekehrt muss ebenfalls sichergestellt werden, dass aktuelle Browser Webseiten mit älterem CSS fehlerfrei ausgeben können. Jedes CSS Level beinhaltet deshalb auch die vorhergehenden Levels - ein CSS Modul Level 3 umfasst beispielsweise auch Level 1 und 2. Für neue CSS Features müssen auch die Browser zunächst entsprechende Updates erfahren. So gab es beispielsweise bei der Veröffentlichung von CSS Selectors Level 4 noch kein einziges Programm, das den neuen Standard interpretieren konnte.

CSS3 wird der Standard bleiben

Das W3C hat festgelegt, dass unabhängig vom Entwicklungsstand der Module als Namen CSS oder CSS3 bestehen bleibt. Die Versionsnummern werden seit 2000 direkt an die einzelnen Komponenten von CSS angehängt, um eine maximale Flexibilität bei Upgrades und neuen Features zu bewahren. Die höchste und sicherste Kategorie für Releases "Recommended" oder "Empfohlen" hat bislang noch kein Modul der Version 4 erreicht. Viele neue Funktionen wurden allerdings bereits über veröffentlichte Zwischenstände der Entwicklung veröffentlicht und werden nun von den Browserherstellern wie Chrome, Microsoft Edge, Firefox und co. implementiert.

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