Links spielen für die Suchmaschinenoptimierung eine herausragende Rolle. Die Links werden wie eine Empfehlung behandelt, was zur Folge hat, dass Seiten, auf die viele Links verweisen, an einer besseren Position in den Suchergebnissen zu finden sind als Seiten mit wenigen Links. Diese Grundidee dazu führte, dass viele Suchmaschinenoptimierer begannen, Spam-Links auf ihre Angebote zu setzen, um der eigenen Seite zu einer besseren Position zu verhelfen. Google begann daher damit, solche Spam-Links negativ zu bewerten. Viele SEOs begannen daraufhin, die negativen Links zu löschen, was jedoch nicht immer möglich war. Daher entwickelte Google nun ein neues Werkzeug, das in den Webmaster Tools verfügbar ist und es ermöglicht, Google darum zu bitten, bestimmte Links zu ignorieren.
Das Penguin Update und seine Folgen
Der Grundstein des Erfolgs der Suchmaschine Google war die Idee, für die Bewertung einer Webseite deren Linkpopularität zu verwenden. Diese Idee brachte ursprünglich deutlich bessere Suchergebnisse als alle bislang bekannten Methoden, weshalb sich Google schnell zum Marktführer entwickelte. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Internets begannen jedoch immer mehr Webmaster damit, künstliche Links auf ihre Seiten zu erzeugen. Spätestens seitdem sich professionelle Suchmaschinenoptimierer zur Aufgabe gemacht hatten, die Position einer Website in den Suchergebnissen zu verbessern, wurde fast jedes Forum, jedes Gästebuch oder jeder Blog dazu verwendet, um Kommentare mit Links abzugeben, die nur wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun hatten. Google begann daraufhin, offensichtliche Spam-Links zu ignorieren. Dennoch versuchten viele Optimierer, mit diesen Methoden die Suchergebnisse zu beeinflussen. Da Google nicht immer alle Spam-Links erkannte, war es sogar in einigen Fällen möglich, auf diese Weise einige Erfolge zu erzielen. Mit dem Penguin Update, das Google im März 2012 umsetzte, sollte dieser Tätigkeit jedoch ein Ende gesetzt werden. Seit diesem Zeitpunkt werden Spam-Links und andere Links, die offensichtlich zur Manipulation der Suchergebnisse dienen, nicht mehr nur ignoriert, sondern sie bringen nun auch einen negativen Einfluss. Für einige Seiten brachte diese Neuerung eine Abwertung mit sich. Viele Webmaster und Suchmaschinenoptimierer, die von Abwertungen betroffen waren, begannen daraufhin, diese Spam-Links wieder zu löschen. In vielen Fällen war dies jedoch nicht möglich. Oftmals lagen die Seiten, auf denen die Links eingepflegt wurden, mittlerweile brach und die Aufforderung zur Löschung wurde nicht mehr beachtet. Es war sogar von einigen Fällen zu hören, in denen die Betreiber der Spam-Seiten ein neues Geschäftsfeld für sich erkannten: Anstatt wie bisher für das Setzen des Links eine Gebühr zu erheben, forderten sie diese Gebühr fortan für die Löschung des Links. Mache Optimierer setzten auch bewusst Spam-Links auf die Seiten ihrer Konkurrenz, um so von deren Abwertung zu profitieren. Diese Methode wurde als "negatives SEO" bezeichnet. Um diese negativen Folgen der Umstellung zu beseitigen, stellte nun Google ein neues Werkzeug vor, mit dem es möglich ist, schädliche Links abzustreiten, sodass diese nicht mehr in die Wertung einbezogen werden.
Die Vorstellung des "Disavow Links"-Tools
Das neueste Werkzeug der Webmaster-Tools wurde von Matt Cutts vorgestellt. Zu Beginn der Vorstellung zählte Cutts alle Formen des Link-Spammings auf: Blog-Spam, Kommentar-Spam, Foren-Spam und Gästebuch-Spam. Cutts sagte, dass sicherlich viele Webmaster in der Vergangenheit derartige Methoden verwendet haben, um den Traffic für ihre Seiten zu erhöhen. Diese sind daraufhin von Google darauf hingewiesen worden, dass diese Methoden als unnatürliche Links eingestuft werden und dass daher die Seite abgewertet wird. Daher seien nun viele Webmaster darum bemüht, diese Links wieder zu entfernen. Cutts wies jedoch darauf hin, dass die Webmaster zunächst alles versuchen sollen, um die Links selbst zu löschen. Erst wenn diese Versuche keinen Erfolg bringen, so Cutts, sei es sinnvoll, das neue Tool zu verwenden.
Wie funktioniert das neue Tool
Das Werkzeug, um schädliche Links abzustreiten, besteht aus einer einfachen Textdatei, die der Nutzer im Rahmen der Google Webmaster Tools ablegen kann. Diese Datei muss den Namen "disavow.txt" tragen und muss nach einem bestimmten Muster erstellt werden. Um schädliche Links zu kennzeichnen, kann entweder eine ganze Domain abgestritten werden, oder eine einzelne Seite. Google wies alle Webmaster darauf hin, sehr sorgfältig mit dem neuen Werkzeug umzugehen. Da die Technik noch neu und nicht gut erprobt ist, kann es noch zu Fehlern kommen, weshalb wiederholt darauf hingewiesen wurde, dass es der bessere Weg sei, um schädliche Links zu beseitigen, diese aus dem Internet zu entfernen. Nur wenn dies keinen Erfolg bringt, sollte das Disavow-Tool genutzt werden. Eine Nichtberücksichtigung von Links kann in vielen Fällen auch für das eigene Ranking schädlich sein, so ein Konzernsprecher. Daher ist es wichtig, nur Seiten auf die Liste zu setzen, von denen man wirklich sicher ist, dass diese auch schädlich sind. Wenn nützliche Links auf diese Liste geraten, kann dies verheerende Folgen für das Ranking eines Internetauftritts haben. Ein weiteres Problem bei der Nutzung dieses Werkzeugs ist die langsame Reaktionszeit. Bis Google die Links, die der Webmaster auf dieser Liste angegeben hat, nicht mehr berücksichtigt, können mehrere Wochen vergehen. Auch bei Änderungen ist diese Zeitspanne zu berücksichtigen. Die Liste kann zu jedem Zeitpunkt entfernt, überarbeitet und anschließend wieder geladen werden. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn ein Webmaster einen Link sperren ließ und später feststellte, dass diese nicht schädlich ist, sondern sein Ranking verbessern würde. Da es auch in diesem Fall wieder mehrere Wochen dauern kann, bis der Link wieder berücksichtigt wird, ist es sehr wichtig, bereits vor der Bereitstellung des Dokuments darauf zu achten, dass keine positiven Links auf dieser Liste auftauchen.
Die Folgen für die abgestrittenen Seiten
Viele Webmaster beschäftigt die Frage, was mit den Seiten passiert, die von anderen Webmastern abgestritten werden. Viele Suchmaschinenoptimierer befürchten, dass Google diese Daten nutzen könnte, um Seiten, deren Links besonders häufig abgelehnt werden, abzuwerten oder aus dem Index zu entfernen. Dies würde wiederum eine Möglichkeit für negatives SEO bieten. Ein Webmaster könnte so einfach veranlassen, dass auf verschiedenen Seiten die Links einer Konkurrenzseite abgelehnt werden, um so die Konkurrenz zu schwächen und selbst ein besseres Ergebnis zu erreichen. Bei der Vorstellung des Tools gab es auch eine Fragerunde, bei der Matt Cutts genau diese Frage gestellt wurde. Cutts sagte, dass das Abstreiten einer Seite typischerweise keine negativen Auswirkungen habe, da immer die Website als Ganzes betrachtet werde. Daher ist davon auszugehen, dass mit diesem Werkzeug kein negativer Einfluss auf ein Webangebot genommen werden kann.
Wie ist mit dem neuen Werkzeug umzugehen
Viele Webmaster, die selbst keine Experten im Bereich der Suchmaschinenoptimierung sind, stellen sich nun sicherlich die Frage, wie sie das neue Werkzeug nutzen sollen. Da dieses erst vor wenigen Tagen vorgestellt wurde, gibt es bislang noch keine Erfahrungen, wie sich die Verwendung dieses Tools auswirken wird. Daher ist es bislang sicherlich sinnvoll, den Ratschlägen von Google zu folgen. Google weist zum einen darauf hin, dass nur ein sehr geringer Anteil der Webmaster ein derartiges Werkzeug benötigen wird. Für die meisten Seiten sei es nicht notwendig. Lediglich wenn Google dem Webmaster eine Nachricht zukommen lässt, dass es Hinweise auf ein unnatürliches Linkbuilding gibt und dass deshalb die Seite abgewertet wird, ist es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen. Wie beschrieben, sollten die Links jedoch auf herkömmliche Weise entfernt werden, bevor das Disavow-Tool verwendet wird. Sollten Zweifel bestehen, ob ein Link schädlich ist, kann es auch sinnvoll sein, eine professionelle SEO Agentur um Rat zu fragen. Die Mitarbeiter der SEO Agentur verfügen in der Regel über ausreichend Erfahrung, um zu erkennen, welche Links für die Suchmaschinenoptimierung schädlich sein können und welche Backlinks nützlich sind.